Mittwoch, 12. April 2017

Warten auf den Krippenplatz

Wie wahrscheinlich jedes Elternteil mit einem Kleinkind hier in München, warte auch ich sehnsüchtigst auf eine Zusage für einen Krippenplatz für Miniminga2 und einen Kindergartenplatz für Miniminga1. Bis letzten Freitag konnte man sich zentral über das softwarebasierte Anmeldeverfahren "kitaFinder+" bequem online anmelden. Nur leider heisst es jetzt: warten!

Noch keine Zusage im Posteingang :(

Wie wahrscheinlich überall sind auch in München Kitaplätze Mangelware. Ein zentralisiertes Online-Anmeldeverfahren ist hier in München schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Obwohl das System noch nicht ausgereift ist und noch einer Optimierung bedarf (aber welche städtischen Software ist nach zwei Jahren Betrieb perfekt), ist es doch für die Eltern sehr bequem: einloggen, Kitas auswählen und mit ein paar Klicks angemeldet. Damit muss man nicht zu den Einrichtungen selbst hindackeln und ein möglichst gutes Bild von sich und dem Nachwuchs machen, um dann doch nur mit den Worten "Ich würde mir an Ihrer Stelle keine grosse Hoffnung machen" abgeschmettert zu werden. Diese "Motivation" bleibt einem also erstmal erspart.

Was aber geblieben ist, ist das Warten. Man kann auch nur auf Zusagen warten, denn Absagen wird es gar keine geben (Hardcore-Nachrückverfahren-Chaos incoming!). Wieder einmal werden auf jeden Platz gefühlt 45622 Kinder gemeldet, denn man meldet sich ja einfach überall an. Und anscheinend hängt es von den Einrichtungen ab, wann sie die Zusagen schickt. Angeblich kann das noch mit Mai dauern.

Auf dem Spielplatz gibt es natürlich kein anderes Gesprächsthema. Die einen haben schon von Einrichtung XY Zusagen bekommen, die anderen noch nicht und bezweifeln ihre Aufrichtigkeit beim Anmelden. Ab nächstem Krippenjahr muss man nämlich seine Beschäftigung nachweisen. Ich hab natürlich wahrheitsgemäss meine 30h/Woche angegeben (was doch sicherlich schon hoch ist), während mir eine andere Mutter steckt, dass man natürlich 40h angeben muss, wenn man auch nur die Chance auf einen Platz will. Hätte ich auch schummeln sollen? Ich hoffe sehr, es macht keinen Unterschied, wieviel man arbeiten möchte.

Wer jetzt denkt, wieso stellt die sich jetzt so an, die Grosse ist doch schon in der Kita, dem würde ich gerne meinen imaginären Mittelfinger zeigen. Denn das System sieht überhaupt nicht vor, dass Geschwisterkinder eventuell einen Vorteil hätten. Auch ist es nicht gesagt, dass die Grosse von der Kita in den Kiga automatisch rutscht. Auch wenn laut unserer Leitung die Einrichtungen alles dafür tun, dass Geschwisterkinder reinkommen, sind sie an die Vorgaben der Stadt München gebunden.

Alles wird über Drinklichkeitsstufen geregelt, die irgendwie sowieso auf fast Jeden zutreffen. Schlimm genug, dass es die eh gibt. Wieso schafft es die Stadt nicht, genügend Plätze zu stellen? Wir zahlen hier auch im städtischen Bereich so viel Gebühren (man bedenke, in vielen anderen Städten ist die Betreuung kostenlos) und dennoch gibt es nicht genügend Erzieher, weil das Angebot einfach nicht attraktiv genug ist. Mit so einem Witzlohn kann ja niemand in München wohnen.

(Ich schreibe mich in Rage - durchatmen!)

Jetzt sitze ich also hier, schaue alle paar Minuten in den kitafinder+, um auch ja nicht eine Benachrichtigung zu verpassen und mit jeder Minute wächst die Angst, dass wir vielleicht gar keinen Platz bekommen? Und dann? (Panik macht sich breit...)

Puh, ich glaub, ich gehe mal an die frische Luft, bevor mein Gedankenkarussell sich noch schneller dreht und ich gleich umkippe.

Bitte sagt mir, dass alles gut wird. Ja?




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